Gelungene Besucher- oder Kundenführung

Leicht verständliche Web Informationsarchitektur _Analogie Bibliothek_Seattle Central Library_Collage
Eine klare, leicht verständliche Web Informationsarchitektur bildet das Rückgrat für eine optimale Web Usability und angenehme User Experience.
Sie gehört damit zu den Erfolgsfaktoren, die sowohl aus User-Sicht als auch für das Suchmaschinenranking stark in den Fokus rücken. Mit seinen unzähligen Informationen und Einzelseiten erinnert das Internet in seiner Grundbeschaffenheit stark an einen gigantischen Notizzettelhaufen. Die Einzelseiten der Websites sind nur lose über Hyperlinks verbunden. Anders als bei Büchern gibt es keine starre mechanische Bindung, die eine lineare Seitenreihenfolge vorgibt.
Ohne systematische Organisation der Informationen und intelligenter Besucher- oder Kundenführung würde das Auffinden von bestimmten Web-Inhalten der Suche nach der Nadel im Heuhaufen gleichen. Um die gewünschten Informationen oder Dienstleistungen für den Besucher oder Kunden leicht auffindbar zu machen, ist deswegen eine ausgeklügelte, offensichtliche Informationsorganisation notwendig.
Offensichtlich unterstreicht ganz augenfällig eine am Nutzer orientierte Informationsstruktur, eine verständliche Benennung oder Kennzeichnung und ein klares Navigationskonzept.
Die Navigation bildet gewissermaßen nur die Spitze des Eisberges des unauffällig unter der Wasseroberfläche liegenden Großteiles der Website Informationsarchitektur.
Contents
Was ist eigentlich Informationsarchitektur?
Während der Entwicklung von Websites gibt es vier grundlegende Dinge zu berücksichtigen, die naturgemäß stark miteinander verwoben sind:
- Den Aufbau der Informationsarchitektur
- Das Informationsdesign, also die Gestaltung der Nutzeroberfläche
- Die Usability oder Benutzerfreundlichkeit
- Die User Experience oder Besuchererfahrung
Im Gegensatz zum sichtbaren Informationsdesign der Nutzeroberfläche bleibt die Informationsarchitektur meist im Hintergrund.
Die Informationsarchitektur bezeichnet den Prozess der Organisation und Kennzeichnung von Informationen sowie die daraus hervorgehenden Strukturen von Informationssystemen für Informationsräume wie Websites oder Intranets. Die Informationsarchitektur legt damit fest, wie Nutzer mit einem bestimmten Informationssystem interagieren können.
Sie erstreckt sich ausgehend von der Seitenorganisation im Ganzen, über die einzelnen Themengebiete, die Art der strukturellen Anordnung der Seiteninhalte bis zur Websitenavigation.
Ziel ist das Erstellen einer übersichtlichen, logisch stimmigen Gliederung und Hierarchisierung der Inhalte einer Website oder eines Intranets. Auf diese Weise wird den Nutzern das Einholen von gewünschten Informationen oder das Erledigen ihrer Anliegen so einfach wie möglich gemacht.
Ergänzend dazu unterscheidet Peter Morville zwischen den Ebenen der Informationsarchitektur. Die erste Ebene der Informationsarchitektur befasst sich – wie eingangs beschrieben – mit der Kommunikation und Führung des Besuchers, wo hingegen sich die zweite Ebene der Informationsarchitektur mit den Methoden zur suchmaschinengerechten Auszeichnung und Strukturierung des Contents auseinandersetzt. Sie behandelt in erster Linie Elemente wie Metadaten, kontrolliertes Vokabular und Labels.
Beide Aspekte sind für eine gelungene Besucher- oder Kundenführung von immenser Bedeutung.
Daher werden in einem ersten Schritt überzeugende Informationsinhalte sowie Funktionen der Website identifiziert und definiert. Anschließend folgen die Benennung sowie die Einordnung in Gruppen, um die Inhalte und Funktionen zu einer für den Nutzer leicht verständlichen Informationsstruktur zu organisieren.
Auf diese Weise setzen Organisation und Struktur zusammen mit der Nomenklatur [Namenskonvention] Seiteninhalt und Funktionalität zueinander in Beziehungen.
Wozu eine überschaubare & leicht verständliche Informationsarchitektur?
„Informationssysteme“ wie das Internet oder Bücher sind von ihrer Grundbeschaffenheit nicht räumlich. Man bewegt sich in nichtphysischen Räumen mit bisher 2-dimensionaler graphischer Nutzeroberfläche. Aus diesem Grund fehlen ohne durchdachte Organisation Anhaltspunkte, die einem die Orientierung ermöglichen.
Informationsarchitektur organisiert und strukturiert Internetauftritte und macht sie damit erst nutzbar. Leicht verständliche Informationsarchitektur schafft die Grundlage jedes erfolgreichen, intuitiv zu bedienenden Webportals. Anders gesagt, spielt sie eine entscheidende Rolle für eine hohe Web Usability und steuert im hohen Maße zu einer angenehmen User Experience bei.
Auch wenn eine gute Informationsarchitektur „unsichtbar“ bleibt, sollten die Besucher oder Kunden den Eindruck gewinnen, sich auf einer Website zu bewegen, deren Seiteninhalte sowie Funktionen gemäß ihren Bedürfnissen klar gegliedert sind. Da die Internetnutzer zu beschäftigt sind, ihre Anliegen so schnell wie möglich zu erledigen, werden sie sie im Normalfall überhaupt nicht erst wahrnehmen.
Dennoch unterstützt eine gute, leichtverständliche Informationsstruktur alle maßgeblichen Nutzergruppen, die gesuchten Inhalte sofort problemlos aufzufinden. Es gilt, Hierarchien zu schaffen sowie sinnvolle Gruppierungen und Reihenfolgen herauszubilden, die für die Nutzer leicht verständlich sind, damit sie ihre Anliegen einfach erledigen können und öfter zurückkommen.
„Eine effektive Informationsarchitektur war und ist also eine Struktur, die sich dem Nutzer nicht in den Weg stellt, sondern hilft, innerhalb eines (meist digitalen) Informationssystems ein gewünschtes Ziel zu erreichen.“ (Jan Jursa)
Ein schlüssiger, konsistenter Aufbau Ihrer Website ist gleichermaßen für eine gute Web Usability wie auch für einen optimalen SEO Erfolg maßgeblich. Nur eine schlüssige, leicht verständliche Informationsarchitektur versetzt Besucher genau wie Suchmaschinen in die Lage, sich besser zu orientieren, so dass die Website-Inhalte und Themenbezüge von ihnen rasch erkannt werden.
Ihre Website ermöglicht es so Besuchern, Kunden und Suchmaschinen schnell den Wert der bereitgestellten Informationen zu prüfen.
Vor diesem Hintergrund ist es entscheidend, dass Ihr Internetauftritt auf einer klar gegliederten, leicht verständlichen Informationsstruktur basiert. Führen Sie deswegen unbedingt Usability-Tests und Tests zur Softwareentwicklung durch, wenn Sie die Informationsarchitektur für Ihre Website gestalten.
Ziele einer klaren Informationsarchitektur
- Klare, bestmögliche Organisation und Benennung der Inhalte sowie Durchstrukturierung der Navigation und internen Suche
- Informationssysteme so zu gestalten, dass sie gleichermaßen den Anforderungen und Erwartungen der Besucher als auch der Betreiber entsprechen.
- Nutzern auf Websites eine schnelle, unkomplizierte Orientierung zu gewährleisten sowie eine einfache, intuitive Navigation und Bedienbarkeit zu ermöglichen.
> positive, leichtfüßige Besuchererfahrungen- leicht verständliche, überschaubare Organisation der Informationen
- Schaffung sinnvoller Hierarchien, Gruppierungen und Reihenfolgen
- Gliederung zu stimmigen Themenkanälen
- möglichst flache Website-Hierarchien
- sinnvolle Querverlinkungen und effektive Klickpfade durch strategisch und informativ gut geplante interne Linkstrukturen
- Inhalte von Internetauftritten so zu konzipieren, dass sie bestmöglich auf das Suchverhalten, Ziele und Motivation der relevanten Zielgruppen abgestimmt sind und sich daran anpassen können.
> Festlegung nach welchen Prinzipien indexiert wird und wie die Suchergebnisse zurückgespielt werden- effektive Besucher- oder Kundenführung
- klare Zielausrichtung
- related Links
- Verschiedenem Kundenverhalten gerecht werden;
Interesse an allen, passenden, speziellen oder schon einmal erworbenen Angeboten - Senken der Absprungrate und Erreichen einer längeren Verweildauer und häufigeren Wiederkehr der Besucher oder Kunden
- Geschäftliche Ziele und den Sinn einer Website mit einander verbinden
- Inhalte so zu organisieren, dass bei Bedarf vorgesehene Erweiterungen einfach umzusetzen sind
- finanziellen und technischen Grenzen gerecht werden
Was sind die Grundelemente klarer Informationsarchitektur?
Eine klare, leicht verständliche Informationsarchitektur basiert im Wesentlichen auf drei Grundelementen:
- Klassifikation:
Die Website Inhalte werden in am Website Nutzer orientierte, sinnvolle Kategorien organisiert. - Benennung:
Hierrunter versteht man die offensichtliche namentliche Bezeichnung von Kategorien und Begriffen. Sie stellt sicher, dass Besucher oder Kunden schnell erkennen, was für Inhalte eine Website bereitstellt. Die Kennzeichnung teilt sich in zwei Prozesse.- Das Labeling, bei dem die Informationen mittels geeigneter, deutlicher Bezeichnungen korrekt gekennzeichnet werden.
- Das Wording, das gewährleistet, dass für die Zielgruppe verständliche Begriffe gewählt oder kreiert werden
- Navigation:
Die Navigation ist letztendlich die Besucher- oder Kundenführung durch die Website.
Sie befähigt alle, sich zwischen den unterschiedlichen thematischen Kategorien und verschiedenen Websiteebenen möglichst einfach und intuitiv hin und her zu bewegen. Im Sinne einer angenehmen Nutzererfahrung ist es hier ratsam, Wege so kurz wie möglich und so lang wie nötig zu halten, damit Besucher oder Kunden sich schnell zurechtfinden.
Erfolgreiche Besucher- oder Kundenführung ermöglichen
![Informationsarchitektur _gigantische Notizzettelflut [Bild Bruce Allmächtig]: Gesamtes Zimmer samt Einrichtung und darin befindlichen Menschen mit Post-It-Zetteln überzogen.](http://geraldstade.de/wp-content/plugins/lazy-load/images/1x1.trans.gif)
Informationsarchitektur _gigantische Notizzettelflut [Bild Bruce Allmächtig]
Aber woraus ergibt sich die Besucherführung und durch welche Maßnahmen und Mittel der Informationsarchitektur kann man sie optimieren?
Besucher-oder Kundenführung ergibt sich als logische Konsequenz klarer, gut durchdachter Strukturierung und interner Verlinkung eines Internetauftritts.
Sinnvolle Interne Verlinkung
Das Internet setzt sich zum Großteil aus Einzeldokumenten zusammen. Man kann sich das in etwa wie einen riesigen Haufen einzelner Notizzettel mit unzähligen Informationen vorstellen. Wobei die einzelnen Notizzettel einzig und allein über Verknüpfungen miteinander verbunden sind.
Solche Verbindungen in Form von Hyperlinks leiten den Web Nutzer durch das „Chaos“ einer gigantischen Flut von Einzelseiten. Das jeweilige Navigationssystem sowie die Verlinkungen formen dabei aus dem chaotischen Notizzettelhaufen analog zu ordnenden Heftschienen einen Notizordner mit bestimmten Querbezügen.
Der überwiegende Teil der Besucher- oder Kundenführung ergibt sich bereits aus dem sinnvollen Gruppieren, Gliedern und Verlinken der einzelnen Seiten zu einem Seitenbündel in einem Notizordner, wobei sie mit Hilfe der Navigation auf Bedienungsebene zusammengehalten werden.
Überzeugende Linktexte
Für die Führung jedoch noch bedeutsamer als die Verlinkung selber sind neben der Navigation überzeugende, klare Linktexte. Links halten die Seiten zusammen und bilden das Wegenetz. Aber warum sollten Besucher oder Kunden diese Wege benutzten, wenn keine Beschilderung existiert, die einem sagt, wohin sie führen und warum der Weg sich lohnt?
So gesehen, schaffen erst Verlinkung, Linktexte und natürlich darauf abgestimmte Struktur und Qualität der Einzelseiten eine klare effektive Benutzerführung.
Prinzipiell zeichnet eine gelungene, erfolgreiche Besucher- oder Kundenführung aus, dass Nutzer zu jeder Zeit wissen, wo sie sind und wo sie hin müssen, um das zu erhalten was sie wollen als auch wie sie dahin gelangen.
Ihre Linktexte müssen garantieren, dass jeder Klick offensichtlich ist. Sie sollten nicht ausschließlich davon ausgehen, dass alle Nutzer genug Erfahrung haben werden um an ihr Ziel zu kommen, sondern vielmehr auch unerfahrenen Nutzern helfend zur Seite stehen.
![Leicht verständliche Informationsarchitektur: Analogie Stadtführung Leicht verständliche Informationsarchitektur: Analogie Stadtführung [Bild Free Berlin Tours]: Stadttour-Guide mit Reisegruppe vor der East Side Gallery in Berlin.](http://geraldstade.de/wp-content/plugins/lazy-load/images/1x1.trans.gif)
Leicht verständliche Informationsarchitektur: Analogie Stadtführung [Bild Free Berlin Tours]
Schaffen Sie ein sich positiv abhebendes Besucher- oder Kundenerlebnis!
Bieten Sie Ihren Nutzern interessante Hinweise und sagen Sie ihnen, wenn es hier oder dort noch mehr spannendes für sie zu sehen gibt oder wie sie in Kontakt mit Ihnen treten können.
Erstellen sie ein stimmiges inhaltliches Konzept und verbinden Sie die Einzelseiten ihrer Website mit Hilfe eines gut durchdachten Trampelpfades durch sämtliche Informations- und Leistungsangebote zu einem Ganzen.
Denken Sie bei Ihren Linktexten also daran:
- Die Linktexte anschaulich & kurz zu gestalten
- Die wesentlichen Keywords in den Linktext zu integrieren
- Die Linktexte so zu formatieren, dass sie sich gut vom sonstigen Text abheben
Möglichkeiten der internen Verlinkung
Will man suchmaschinenfreundliche Websites erhalten, ist eine flachere Informationsarchitektur prinzipiell unumgänglich. Der Besucher oder Kunde sollte auf jeden beliebigen Inhalt eines Internetauftritts mit möglichst wenig Klicks zugreifen können. Tiefere Informationsstrukturen neigen dazu, dass ab einer bestimmten tiefer liegenden Hierarchieebene nicht mehr alle Einzelseiten einer Website vom Crawler der Suchmaschinen indexiert werden. Bei einem Seitenumfang von bis zu 10.000 ist es anzustreben, dass die Nutzer von der Startseite mit höchstens drei bis vier Klicks zu jedem beliebigen Inhalt der Website gelangen können. Aber natürlich bietet solch eine überschaubare, leicht verständliche Informationsarchitektur auch für den Nutzer viele Vorteile.
Tiefe Informationsstrukturen
> Prinzip der “einfachen Entscheidungen”

Informationsarchitektur Infografik: Website-Flussdiagramm mit tiefer Informationsstruktur
Generell stehen sich in der Informationsarchitektur erst einmal zwei gegensätzliche Strukturprinzipien gegenüber. Das Prinzip der einfachen Entscheidung und das Prinzip der kurzen Wege
In Reinform machen sehr tiefe einstrangige Informationsstrukturen die Entscheidung in der Tat sehr einfach. Dies wird dabei allerdings mit einer absurden Tiefe der Hierarchiefolge erkauft. Die Anzahl der zum Erreichen der tiefsten Hierarchieebene nötigen Klicks wird so absurd aufgebläht.
Aufgrund der auschließlich vertikalen Verlinkung ist eine solche Website kaum noch nutzbar, wenn Sie schnell und zielgenau zu Einzelseiten in mittleren oder tieferen Hierarchieebenen gelangen wollen.
Dem wäre theoretisch nur mit einer quasi ebenfalls ellenlangen, untauglichen lokalen Navigation oder unzähligen Ankern beizukommen.
Nichts desto trotz würden von Suchmaschinen so nur die obersten Hierarchieebenen gecrawlt werden. Kurz: Schon für kleinere Websites in dieser Form ein wahrer SEO und Usability-Super-Gau.
Flache Informationsstrukturen
> Prinzip der “kurzen Wege”

Informationsarchitektur Infografik: Website-Flussdiagramm mit flacher Informationsstruktur
Demgegenüber bietet das „Prinzip der kurzen Wege“ einer flachen Informationsstruktur den Vorteil, jede Einzelseite mit einem minimalen Klick-Aufwand zu erreichen.
Bei dieser Seitenorganisation ist jeder beliebige Website Inhalt mit nur einem Klick von der Startseite zugänglich.
Das ist sowohl für Benutzer als auch für Suchmaschinen günstiger. Die Nutzer finden so die von ihnen gesuchten Informationen oder Dienstleistungen rascher, so dass die Absprungrate
niedrig gehalten wird. Gleichzeitig erlaubt die Linkstruktur den Suchmaschinen Crawlern, die Website grundsätzlich einfacher vollständig zu crawlen.
Aber auch dieses Prinzip ist in Reinform im Grunde kaum nutzbar, da auch hier die Navigation absurde Relationen erreicht und es letztendlich kaum zu nutzen geschweige denn benutzerfreundlich ist.
Leicht verständliche Informationsstruktur
> Synthese: Flache Website-Hierarchien mit Themenkanälen
![Informationsarchitektur Infografik: nicht mehr crawlbare Hierarchieebenen [Grafik: seorationaltools.com]: Koordinatensystem-Graphik mit Balkendiagramm. Die Y-Achse zeigt die Anzahl der Seiten bzw. Klicks, die X-Achse zeigt die Anzahl der Hierarchieebenen der analysierten Website. Die Balken des Diagramms zeigen die Anzahl der Seiten pro Hierarchieebene. Die crawlbaren Seiten in den Hierarchieebenen 0 bis 6 sind grün dargestellt, die nicht mehr crawlbaren Seiten ab der Ebene 7 sind blau und der Hintergrund in diesem Bereich zur Verdeutlichung orange hinterlegt.](http://geraldstade.de/wp-content/plugins/lazy-load/images/1x1.trans.gif)
Informationsarchitektur Infografik: nicht mehr crawlbare Hierarchieebenen [Grafik: seorationaltools.com]
Seien Sie aber achtsam: ein klar geführter Klick zur nächsten Ebene entspricht mental in etwa zwei orientierungslosen Klicks! Zusätzlich steigt die Wahrscheinlichkeit zwischendurch häufiger zurückspringen zu müssen, um tatsächlich ans Ziel zu gelangen.
Leicht verständliche Informationsstrukturen als Kompromiss mit flachen Website-Hierarchieebenen und durchdachten Themenkanälen bieten da einen eleganten Ausweg.
- 0) Home; 1) Hauptsektionen; 2) Untersektionen; 3) Unter-Untersektionen; 4) Seiten

Informationsarchitektur Infografik: Websitehierarchie-Flussdiagramm mit sinnvollen Themenkanälen
Das Websitehierarchie-Flussdiagramm stellt ein vereinfachtes Beispiel einer Website eines „Medien & Elektronikfachmarktes“ mit flacher Website-Hierarchie und Themenkanalisierung dar. Kurz, der Internetauftritt hat eine leicht verständliche Informationsarchitektur.
Es empfiehlt sich dringend, für gut organisierte Websites die Inhalte schlüssigen Themenkanälen zuzuordnen. Das hilft erstens die Benutzerfreundlichkeit und die Orientierungsmöglichkeiten für den Besucher oder Kunden drastisch zu verbessern.
Zweitens gestaltet es Suchmaschinen Crawlern wesentlich leichter, die Inhalte zu crawlen und zu erkennen, ob sie in schlüssige Kategorien gegliedert sind.
Zudem unterstützt eine sinnvolle Informationsorganisation die Schaffung sauberer interner Linkstrukturen, die ein Auffinden der Einzelseiten durch den Nutzer und die
Suchmaschinen erst ermöglichen.
Nur die Entwicklung gut durchdachter crawlbarer interner Verlinkung kann sicherstellen, dass auch tatsächlich alle Seiten geprüft und für die Suchmaschinen indexiert werden.
Es wäre schade, wenn ein an sich vielversprechendes Webangebot an der eigenen inhaltlichen Organisation scheitert, nur weil es von niemandem auffindbar ist.
Bei ihrer Arbeit durchstöbern Suchmaschinen Crawler unzählige Websites auf verschiedene Faktoren. Sie häufen gigantische Datenmengen zur Sprachstruktur ebenso wie zu unterschiedlichen inhaltlichen Bezügen an und werten diese aus. Mit Hilfe der so entstandenen gewaltigen Datenbanken können sie aufgrund erlernter Muster semantische Beziehungen [Semantik = Bedeutungslehre] wiedererkennen und so die Relevanz von Inhalten beurteilen. Auf diese Art können Suchmaschinen Crawler gut durchdachte Themenkategorisierungen nachvollziehen, verstehen und gelungene Themenkanäle angemessen positiv beurteilen.
Wie semantische Beziehungen funktionieren, lässt sich anhand des Falls einer Buche anschaulich beschreiben. Eine Buche ist eine Pflanze, präziser zugeordnet ein Baum, noch klarer eingegrenzt ein Laubbaum. Er wächst häufig in Wäldern, betreibt allerdings wie jede Pflanze auch Photosynthese, produziert also Sauerstoff.
Eine weitere zusätzliche Möglichkeit der internen Verlinkung innerhalb einer Website bieten gezielte, sinnvolle Querverlinkungen von einzelnen Seiten unterschiedlicher Website-Kategorien. Auf diese Weise kann der Besucher auf vorher genau von Ihnen bestimmten “Klickpfaden” zu thematisch anknüpfenden und aufeinander aufbauenden Seiten weitergeleitet werden. Geschickt eingesetzt, erreichen Sie damit eine optimierte Kundenleitung auf Ihrer Website.
Ein Link von der Untersektion „Designsoftware“ zur Untersektion „Monitore & Zubehör“ macht z.B. Sinn, da Leute die Graphiksoftware kaufen wollen, eventuell auch gerne mit Zeichenpads arbeiten. Auch das gehört zu leicht verständlicher Informationsarchitektur.
Entwicklung besucherfreundlicher Themenkanäle & Hierarchien
Für die Entwicklung besucherfreundlicher Themenkanäle und Hierarchien bedarf es gut handhabbare, effektive Prinzipien zur Informationsstrukturierung. Das erleichtert die eindeutige und sinnvolle Zuordnung der Inhalte und zu Themenkanälen und der Hierarchieebengestaltung, mit dem Ziel einer leicht verständlichen Informationsarchitektur.
Schemata zur Informationsstrukturierung
Generell werden innerhalb der Informationsarchitektur zwei Schemata für die Klassifizierung und Kategorisierung von Inhalten und Funktionen herangezogen. Das eine Schema der Informationsstrukturierung stellt die Taxonomie dar, das andere Schema die Ontologie.
Taxonomie:

Informationsarchitektur Infographik: Taxonomie Beispiel Buche
Die Taxonomie ist ein zweidimensionales, monohierarchisches Klassifizierungsschema, das für die Informationsstruktur eines Internetauftritts genutzt wird. Bei diesem einfachen Ordnungsprinzip werden die enthaltenen Elemente in einer Baumstruktur organisiert.
Jede Klasse wird jeweils nur einer Oberklasse untergeordnet, so dass mit steigender Verästelung der Taxonomie die darin enthaltenen Informationen von Hierarchieebene zu Hierarchieebene immer charakteristischer werden. Auf diese Weise ergibt sich überschaubare simple Semantik.
Denken Sie wieder an das Beispiel der Buche. Sie gehört zu den pflanzlichen Lebewesen und wächst auf dem Land. Sie ist ein Baum und hat Blätter, ist also ein Laubbaum. Die genaue Art des Baumes kennen wir schließlich als Buche.
Ontologie:

Informationsarchitektur Infographik: vereinfachtes Ontologie Beispiel Buche
In einer Ontologie lassen sich Informationen und deren Bezüge als formal geordnetes, komplexes Netzwerk von Informationen mit logischen Relationen veranschaulichen.
Dabei werden vorher definierte Begriffsklassen [gemeinsame Eigenschaften] sowie dazugehörige Typen [einzelne Objektklassen oder Gattungen der jeweiligen Begriffsklassen] und Instanzen [konkrete Beispielobjekte einer Objektklasse] durch Relationen, Vererbung und Axiome [immer zutreffende Aussagen] zueinander in semantische Beziehungen gesetzt.
Auch hier kann man das Prinzip anhand des Beispiels der Buche anschaulich erläutern.
Die Infografik zeigt ein vereinfachtes grafisches Beispielprinzip der dazugehörigen Ontologie.
Eine Ontologie dient zum Beispiel dazu, geeignete Related Links oder sinnvolle interne Querverlinkungen für optimierte Kunden- oder Besucherführung herauszuarbeiten. So lässt sich sicherstellen, dass eine Website trotz Querverlinkungen eine leicht verständliche Informationsarchitektur behält.
Effektive Vorgehensweisen & Methoden zur Informationsstrukturierung

Informationsarchitektur: Team beim Card Sorting
Damit Sie am Ende auch wirklich eine intuitive, leicht verständliche Informationsarchitektur erhalten, sollten Sie sich zu dem Projekt an dem Sie arbeiten vorab einige Fragen beantworten können.
Informationssysteme werden immer auf einen bestimmten Nutzerkreis ausgerichtet. Machen Sie sich klar welche Zielgruppen den Internetauftritt nutzen. Finden Sie heraus, wie die Nutzer ihn voraussichtlich gebrauchen, was für Anforderungen sie stellen und welche Information sie benötigen.
Ihnen sollte auch der Umfang des in der Informationsarchitektur zu organisierenden Inhalts bewusst sein. Informationsarchitektur für eine Website mit viel Inhalt ist anders strukturiert, als eine für wenig Inhalt.
Vergewissern Sie sich was für Medienformate überwiegen. Das heißt, sind es Texte, Diagramme, Bilder, Videos, Musik, eine Kombination oder andere Formate?
In diesem Zusammenhang ist ebenfalls wichtig, welcher Grad an Grob- oder Feingliedrigkeit für die Aufteilung der Informationseinheiten entsprechend den Anforderungen an die Informationsarchitektur tatsächlich am besten geeignet ist.
Natürlich hat auch die Frage, wie dynamisch und zu welchen Anteilen das inhaltliche Informations-Grundgerüst statisch oder dynamisch ist, großen Einfluss auf die Gestaltung der Informationsarchitektur.
Schließlich bleibt noch zu klären, wie viele und was für Metadaten ergänzend zu den Hauptinformationen sinnvoll sind, sowie wer die Rechte an den Inhalten hat. Diese Frage ist besonders für die Art und Weise der Nutzung der Inhalte maßgeblich.
Vorgehensweisen
Sind diese Fragen prinzipiell beantwortet, geht es an die Entwicklung der Informationsstruktur. Insbesondere für die Entwicklung gelungener, leicht verständlicher Informationsarchitektur sollten Sie Ihre Vorgehensweise in folgende Arbeitsschritte einteilen:
- Anforderungen und Bedürfnisse von Besuchern, Kunden sowie den Betreibern analysieren, um die Informationen entsprechend der Zielgruppen auszurichten
- Gruppierung und Strukturierung der Informationen und Funktionen
- Herausarbeiten nutzerorientierter Beziehungen
- Erstellen von Taxonomie & Ontologie für die Hierarchisierung der Inhalte und Gliederung in Themenkanäle mittels Card Sorting
- Entwicklung einer verständlichen, eindeutigen Benennung, also einer
für die ganze Website verbindliche Namenskonvention [kontrolliertes Vokabular] - Annahmen über Nutzerprofile und -ziele überprüfen und mit der
Informationsarchitektur abgleichen und / oder Informationsarchitektur von Anfang an
regelmäßig testen - Interaktionsabläufe ausarbeiten
- Annahmen über Nutzerprofile und -ziele überprüfen
- Sitemap erstellen
- Navigation entwickeln
- Die interne Suche durchstrukturieren und optimieren
- Festlegen und verfassen hilfreicher Metadaten als Informationsbeschreibung für
die Erzeugung geeigneter „Related Links“ oder anderer zusätzlicher
Navigationselemente, die das Aufspüren von Inhalten auf Websites vereinfachen. - Annahmen über Nutzerprofile und -ziele überprüfen und mit der
Informationsarchitektur abgleichen und / oder Informationsarchitektur testen
Wenn Sie die Informationsarchitektur einer bereits bestehenden Website optimieren oder neugestalten, empfiehlt es sich eingangs als Ausgangsbasis Ihre aktuelle Internet- oder Intranetwebsite bezüglich Struktur und Inhalte zu analysieren. Untersuchen Sie:
- Welche Inhalte sich genau auf Ihrer aktuellen Website befinden und wo.
- Ob die Inhalte richtig, klar formuliert, hilfreich und effektiv zu nutzen sind.
- Auf welche Inhalte wird am häufigsten und am wenigsten zugegriffen.
- Haben Besucher oder Kunden beim Suchen oder Nutzen von Informationen Schwierigkeiten bei der aktuellen Informationsarchitektur, weil wichtige Informationen fehlen?
- Entspricht Ihre aktuelle Informationsarchitektur tatsächlich Ihren Geschäftsanforderungen und wie spiegeln sich Unternehmenseinheiten oder -Abteilungen wider?
Die Card Sorting-Methode
Das Erstellen einer passgenauen Ontologie ist für das Gestalten klarer, leicht verständlicher Informationsarchitektur von immenser Bedeutung. Als Basis für sinnvolle Informationsorganisation und Querverlinkungen hilft sie, Arbeitsabläufe sowie Klickpfade auf einer Website zu vereinfachen, um den Internetauftritt möglichst intuitiv zu gestalten.
In diesen Rahmen trägt sie dazu bei, sowohl das Besucher- oder Kundenerlebnis als auch die Besucher- oder Kundenführung merklich zu verbessern.
Die Card Sorting-Methode ist eine verhältnismäßig einfache Möglichkeit, nutzerorientierte Arbeitsabläufe sowie Klickpfade zu entwickeln und zu visualisieren.
Card Sorting zielt darauf ab, sich der Wahrnehmung und den Erwartungen der Zielgruppe in Hinblick auf Navigations- und Informationsstruktur anzugleichen. Es gibt kein Richtig oder Falsch, sondern lediglich eine bestmögliche Annäherung an die Zielgruppe, um die Navigations- und Informationsstruktur danach auszulegen.
Die idealerweise 10-12 Testteilnehmer erhalten einen Kartenstapel mit den wichtigsten
Begriffen, die sie unter Beobachtung eines Testleiters „laut denkend“ in systematische Kategorien einordnen sollen und anschließend erläutern.
Man unterscheidet zwei Arten des Card Sortings, das offene Card Sorting und das geschlossene Card Sorting.
- Für das offene Card-Sorting muss jede Testperson die Karten mit vorgegebenen Begriffen in für sich sinnvolle Kategorien einteilen und diese anschließend selbst mit Oberbegriffen benennen. Es wird in der Regel beim ersten Durchgang eingesetzt.
- Das „geschlossenen Card-Sorting“ wird meistens zum Überprüfen der Ergebnisse in weiteren Durchläufen herangezogen. Hierfür müssen die Testteilnehmer die Begriffe bereits benannten Kategorien zuordnen.
Im darauffolgenden Analyseprozess werden die einzelnen Testresultate vom Testleiter ausgewertet und zusammengeführt.
Benennungen mit Keywords & sprechende URL-Strukturen
Ein weiteres Kennzeichen für leicht verständliche Informationsarchitektur ist die suchmaschinengerechte Aufbereitung der Informationen. Im Sinne erfolgreicher Besucher- und Kundenführung ist es für eine bessere Auffindbarkeit der Dienstleistungen oder Produkte erforderlich, Keywords in die Benennung zu integrieren.
In der ersten Phase wurden die Website-Inhalte hierarchisiert und in stimmigen Themenkanälen gegliedert. In der zweiten Phase gilt es, eine passende SEO-konforme Keyword-Strategie auf Basis des Suchverhaltens der Nutzer auszufeilen. Stellen Sie sich vor was mögliche Besucher oder Kunden wohl eingeben würden, wenn sie nach bestimmten Einzelseiteninhalten ihres Webangebots suchen.
Ist die Keyword-Recherche abgeschlossen, wird anschließend jeder Einzelseite ein darauf abgestimmtes eindeutiges Haupt-Keyword zugewiesen und die Seite darauf optimiert. Das jeweilige Haupt-Keyword wird dafür sowohl in die h1-Überschrift der entsprechenden Einzelseite als auch in die dazugehörige statische URL integriert.
Leicht verständliche Informationsarchitektur mit einem kontrollierten Vokabular setzt aus Gründen der einfachen Orientierung voraus, dass jede h1-Überschrift nur einmal je Internetauftritt vergeben wird. Das bringt sowohl aus dem Blickwinkel der Nutzer als auch der SEO-Konventionen große Vorteile.
Im Sinne gelungener Besucher- oder Kundenführung heißt das Haupt-Keyword für die Unterseite für den „Medien & Elektronikfachmarkt“ beispielsweise „Software“ und die h1-Überschrift „neueste Software“.
Demnach sollte eine „sprechende URL“ für die Kategorie Computer
http://www.unternehmen-xy.com/computer/ und folglich für die Unterseite „Software“
http://www.unternehmen-xy.com/computer/software/ lauten.

Informationsarchitektur Infografik: suchmaschinenfreundliche statische, sprechende URL vs. suchmaschinenunfreundliche dynamische URL
Eine solche URL wird sprechend genannt, da man ihr eindeutige Informationen über den Seiteninhalt entnehmen kann. Zum einen ist das kennzeichnende Haupt-Keyword „Software“ enthalten. Zum anderen wird die Hierarchie klar wiedergegeben, indem sie Computer als Kategorie und Software als Unterkategorie ausweist.
Dabei sollte die statische ULR so knapp wie möglich gestaltet werden und gut verständlich sein.
Beide Faktoren, eindeutige h1-Überschriften sowie sprechende, statische ULRs sind für eine leicht verständliche Informationsarchitektur notwendig und helfen sowohl die Handhabung Ihrer Website als auch das Suchmaschinen-Ranking zu verbessern.
Vermeiden von Duplicate Content durch Cannonical Tags
![Informationsarchitektur Infografik: Wirkungsweise Cannonical Tag [Grafik: in Anlehnung an moz.com]](http://geraldstade.de/wp-content/plugins/lazy-load/images/1x1.trans.gif)
Informationsarchitektur Infografik: Wirkungsweise Cannonical Tag [Grafik: in Anlehnung an moz.com]
Im Zweifelsfall ranken dann beide Seiten schlecht oder sogar keine von beiden. Aus der Perspektive von Suchmaschinen macht klare, leichtverständliche Informationsarchitektur eben auch aus, dass nur relevante Seiten durch die Crawler indexiert werden.
Nun wird selten jemand absichtlich mehrere Seitenversionen mit identischen Inhalten anlegen. Allerdings sind für Crawler bereits kleine Variationen der Bezeichnung der Domains, in den URL-Strukturen sowie verschiedene Seitenansichtsmodi unterschiedliche Dinge, bei der sie für jede „einzelne Seitenvariante“ oder „Varianten ganzer Internetauftritte“ zusätzliche Verzeichnisse anlegen.
Diesem unnötigen Problem gehen Sie aus dem Weg, wenn Sie gezielt mit dem Cannonical Tag arbeiten. Helfen Sie sich und den Suchmaschinen an dieser Stelle eine eindeutige, leicht verständliche Informationsarchitektur zu etablieren.
Funktionsprinzip des Cannonical Tags:
Der Cannonical Tag ist im Grunde nichts anderes als ein Verweis auf eine allgemeingültige, standardisierte Version einer Einzelseite und deren Benennung. Anders gesagt wird eine feste URL-Hauptanschrift vergeben, auf die alle anderen Varianten verweisen, so dass nur die Zusammengefasste URL rankt.
Es ist daher entscheidend für jede Ihrer Einzelseiten oder jeden Artikel konsequent jeweils eine Cannonical Version festzulegen, die eine optimalen URL erhält und darüber intern verlinkt wird.
Im abgebildeten Beispiel bewirkt der Cannonical Tag, dass alle gegeneinander konkurrieren „Versionen“ über die Besucher kommen – wie der „feedburner-link“ mit Tracking Parametern, die Printvariante als auch die Zweitveröffentlichung auf einer Partnerseite – auf die Cannonical Version, also die Zusammengefasste URL verweisen.
Auf diese Weise schafft der Cannonical Tag optimale Ranking-Bedingungen, indem nur die Cannonical Version rankt und auch die Backlinks auf die anderen Versionen der Cannonical Version zugezählt werden.
Anforderungen an top-down- & buttom-up-fähige Informationsarchitektur
Angesichts des riesigen Themenspektrums und den unzähligen Verknüpfungen stellt die enorme Datenmenge des Internets die Suchmaschinen wie auch die Informationsarchitektur vor schwierige Aufgaben.
Die besondere Anforderung besteht darin, auch komplizierte, sich wandelnde Informationsquellen über klare, leicht verständliche Informationsarchitektur einfach erreichbar zu machen. Zweitens muss trotz der starken Verflechtung der Websites immer gewährleiste bleiben, dass Besucher oder Kunden tatsächlich noch gezielt navigieren können. Sprich, die Orientierung darüber haben wo sie sich befinden und wie sie zu den gesuchten Informationen gelangen.
![Informationsarchitektur Infografik: Das Internet als Netzwerk von Hypertext-Links [Grafik in Anlehnung an: Information Architecture for the World Wide Web]](http://geraldstade.de/wp-content/plugins/lazy-load/images/1x1.trans.gif)
Informationsarchitektur Infografik: Das Internet als Netzwerk von Hypertext-Links [Grafik in Anlehnung an: Information Architecture for the World Wide Web]
Top-Down Informationsarchitektur
Allgemein kann man die Informationsarchitektur bei der Konzipierung von Websites von zwei Seiten aus angehen. Für die Top-Down- Informationsarchitektur nimmt man auf der Starseite einsteigende Nutzer an, die sich von dort in tiefere Ebenen des Informations- oder Dienstleistungsinhaltes hinunter navigieren. Folglich werden die am häufigsten aufgerufenen Inhalte ausfindig gemacht und zusammen mit den anderen von der Startseite aus organisiert.
Bottom-Up Informationsarchitektur

Informationsarchitektur Infografik: klassische Navigation & suchbasierte Navigation
Bottom-Up Informationsarchitektur bietet eine flexiblere Lösung für Einstiegspunkte.
Ein Großteil der Nutzer gelangt inzwischen vorwiegend über Suchmaschinenanfragen oder externe Links direkt auf Unterseiten innerhalb einer Website, anstatt klassisch über die Startseite als Einstiegspunkt einzusteigen.
Um dieser Tatsache Rechnung zu tragen, muss eine klare, leicht verständliche Informationsarchitektur jede Einzelseite eines Internetauftritts unter einigen Gesichtspunkten als individuelle Landingpage begreifen. Alle Einzelseiten sollten infolgedessen so gekennzeichnet und verbunden werden, dass sie den Anforderungen von Nutzer und Suchmaschinen an suchbasierte Navigation entsprechen.
Im Sinne gelungener Besucher- oder Kundenführung lässt sich dann sowohl seitens der Internetnutzer jederzeit mühelos erkennen, um was es sich handelt und wo er sich befindet und seitens der Suchmaschinen die thematische Relevanz leichter einstufen.
An diesem Punkt können zwei hilfreiche Kriterien als Orientierungspunkte dienen, die Ihnen die Arbeit bei der Website-Entwicklung von Informationsstrukturen sehr erleichtern. Das eine ist der „Sense of Place“, also der Sinn des Ortes und das andere der „Information Scent“, also die Informationsfährte.
- Sense of Place [Sinn des Ortes];
Ist die Frage nach dem Standort innerhalb einer Website und dem Zweck der Einzelseite, die Suchmaschinen und Nutzern durch die jeweiligen Haupt-Keywords angezeigt werden. Er wird durch folgende Fragen charakterisiert:- Wo bin ich?
- Bin ich hier richtig?
- Information Scent [Informationsfährte];
Ist die Frage nach dem Weg zu bestimmten Inhalten eines Webangebots. Wobei den Besucher und Kunden durch eine eindeutige, am Nutzer ausgerichtete Sprache eine schnelle Orientierung ermöglicht wird. In diesem Rahmen stellen sich folgende charakteristische Fragen:- Wo sind weitere, relevante Inhalte?
- Wie weit sind diese entfernt?
Fazit
Informationsarchitektur organisiert und strukturiert Websites. Sie macht sie überhaupt erst für Besucher nutzbar. Klare, leicht verständliche Informationsarchitektur bildet die Grundlage für erfolgreiche, intuitiv zu bedienende Intranet- oder Internetauftritte.
Ziel ist es mit durchdachter, bestmöglicher Klassifikation und Benennung der Website-Inhalte klare Hierarchien sowie sinnvolle Gruppierungen zu schaffen, die für alle maßgeblichen Nutzergruppen leicht verständlich sind. Flache Website-Hierarchien mit schlüssigen Themenkanälen bieten einen eleganten Weg, sowohl die Benutzerfreundlichkeit als auch Orientierungsmöglichkeiten für Kunden oder Besucher stark zu verbessern.
Im Zusammenspiel mit einer einfachen Navigation wird den Nutzern auf diese Weise das Einholen von gewünschten Informationen oder das Erledigen ihrer Anliegen so einfach wie möglich gemacht.
Anders gesagt lebt eine effektive Besucher- oder Kundenführung von strategisch und informativ gut geplanten internen Linkstrukturen sowie aussagekräftigen Linktexten.
Eine gelungene Informationsarchitektur spielt daher für eine hohe Usability und eine angenehme User Experience eine ebenso entscheidende Rolle, wie für die Erfüllung der Erwartungen und geschäftlichen Ziele seitens der Betreiber.
Die Card Sorting-Methode stellt hierzu eine verhältnismäßig einfache Möglichkeit dar, nutzerorientierte Navigations- und Informationsstrukturen zu entwickeln. Dabei werden die Inhalte durch zielgruppengerechte Testpersonen selbst in schlüssige Taxonomien sowie Ontologien gegliedert, um nutzerorientierte Arbeitsabläufe sowie Klickpfade zu gestalten.
Ein sinnvoller, strukturierter Aufbau führt auch zu einem größeren SEO Erfolg Ihrer Website, was mit einem besseren Ranking bei Suchmaschinenergebnissen belohnt wird.
Außerdem gilt es durch verwenden des Cannonical Tags unnötige Duplicate Content-Probleme bei unterschiedlichen URL-Varianten für inhaltlich ein und dieselbe Einzelseite zu vermeiden.
Nur eine stimmige, leicht verständliche Informationsarchitektur mit eindeutigen, abgestimmten Haupt-Keywords und nach Möglichkeit „sprechenden URLs“ versetzen Suchmaschinen-Crawler in die Lage sich gut zu orientieren, so dass sie die Website-Inhalte und Themenbezüge rasch erkennen können.
Quellen:
Don’t make me think_ Steve Krug
Erfolgreiche Websites_ Gallileo Computing
Die Kunst des Seo_ O’Reilly Verlag
Informationsarchitektur – das Fundament einer Website legen_ Seo-Trainee
Informationsarchitektur für Websites_ Thorsten Schäfer
Der Unterschied zwischen Informationsarchitektur (IA) und Navigation
Informationsarchitektur bei care.de – Teil 6 des Captain Onpage starschnitt
Information Architecture for the World Wide Web_ Lou Rosenfeld
Informationsarchitektur_ onpage.org
Das lautlose Geheimnis guter Websites – Was ist eigentlich Informationsarchitektur?_ besser 2.0.de
Informations Architektur_ userinterfacedesign.ch
Planen der Informationsarchitektur für Web Content Management_ technet.microsoft.com
Informationsarchitektur_ wikipedia
Card-Sorting – Kartenspielen für die informationsarchitektur_tib.eu
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